Presse

roundabout singt am Tag der Chöre am 21.05.2017 auf der Landesgartenschau in Bad Lippspringe:

Chor roundabout singt Geschichten

 

Bevor es losgehen kann, werden im Pauline-Sels-Saal die letzten freien Sitzplätze gesucht. Denn die beiden Jahreskonzerte des Jazzchors roundabout der Neusser Musikschule am Wochenende waren restlos ausverkauft. Als Musikschulleiter Reinhard Knoll den Auftritt ansagt, gibt er reichlich Vorschusslorbeeren für Chorleiterin Anne Hartkamp: "Sie ist eine tolle Jazz-Sängerin, liefert erstklassige Arrangements und ist eine echte Bereicherung für den Chor."

Was er meint, wird schnell klar. Die 50 Sänger von roundabout bieten einen bunten Blumenstrauß an Musik, meist arrangiert in einer A-cappella-Version. Das Repertoire reicht von Pop und Rock über Rap bis hin zu NDW - neuer deutscher Welle -, aber vor allem gehören Jazz- und Swing-Klassiker dazu. Gesungen wird meist in Englisch.

Zum Einstieg gibt es "We can work it out" von den Beatles - angelehnt an die Version von Stevie Wonder. Der Text führt auch ein in den Abend. Denn die Stücke sollen eine Geschichte erzählen. Immer wieder gibt es daher zwischen der Musik kleine Anekdoten, Interpretationen und Hintergründe zu den Künstlern und ihren Werken. Mehrmals vertreten sind Adele, Stevie Wonder und Duke Ellington. Im Laufe des Abends ergeben ihre Songs einen inhaltlichen Prozess. Erst wird gestritten, dann die Liebe wiedergefunden - bis sie irgendwann doch scheitert. Leid und Schmerz darüber halten an, die Schuld wird bei anderen gesucht. Schließlich kommt es doch noch zur Selbstfindung und zu Feierstimmung, die sich im letzten Lied "Tuxedo Junction" und der Zugabe "Thank you for the music" widerspiegelt.

Dabei werden mit Bedacht auch Piano und Gitarre eingesetzt - vor allem nach der Pause. Anne Hartkamp, die den Chor der Neusser Musikschule seit 1998 leitet, dirigiert dabei mit viel Energie. Das steckt an. Aus den Vorjahren schon bekannt, aber dennoch beeindruckend: die täuschend echte Imitation eines Sommerregens, der sich zu einem Gewitter steigert, und den die Sänger nur mit Schnipsen, Händereiben und Klatschen auf den Oberschenkeln entstehen lassen.

Überhaupt wird es auch fürs Auge nicht langweilig bei diesem Auftritt. Immer wieder gruppieren sich die Sänger neu, bewegen sich rhythmisch zur Musik. Schließlich arbeitet der Chor auch mit einem Bühnencoach zusammen. Die knalligen Farbtöne der Hemden und T-Shirts unterstreichen den lebendigen Eindruck. Am Ende gibt es viel Applaus vom Publikum, das nicht nur aus Familie und Freunden besteht, sondern auch aus vielen Fans, die sich roundabout im Laufe der Jahre erarbeitet hat.

 

Jascha Huschauer

© ngz-online.de 03.02.2016

roundabout singt sich in Zuhörer-Herzen

 

Neuss. Bei seinem Jahreskonzert überzeugt der Jazz-Chor der Musikschule mit altbekannten und neuen Stücken. Von Jazz und Swing über Rhythm and Blues und Soul bis hin zur Pop-Musik ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Zwei ausverkaufte Pauline-Sels-Säle würdigten am vergangenen Wochenende die Leistung, die der Jazz-Chor roundabout der Musikschule jährlich auf die Bühne bringt. Die Stimmung war fröhlich, denn es waren Abende unter Freunden.

Zu Beginn des Konzertes dürfen die rund 50 Sänger von roundabout selbst Zuhörer sein, denn das Vokalensemble Frisches Fis führt mit Liedern aus Jazz und Pop im A-cappella-Gewand in den Abend ein. Die acht Sänger aus ganz Deutschland haben sich 2011 bei einem Chorworkshop kennengelernt und auch das ein oder andere Volkslied im Repertoire. Mit einer erfrischend rhythmischen Version von "Die Gedanken sind frei" und drei weiteren Stücken ganz unterschiedlicher Stilrichtungen begeistern sie das Publikum, bevor sie die Bühne für roundabout freigeben.

Seit 1998 leitet Anne Hartkamp den Chor der Musikschule Neuss. In dieser Zeit ist ein Repertoire von mehr als 50 Songs entstanden, das ein weites Feld - von Jazz und Swing über Rhythm and Blues und Soul bis hin zur Pop-Musik - abdeckt. Bei seinem Jahreskonzert singt sich der Chor mit altbekannten und neuen Stücke in die Herzen von Freunden, Familie, Fans und neugierigen Zuhörern, die seit 2012 zwischen zwei Aufführungsterminen wählen können. Bereits das erste Lied lässt die Professionalität der Sänger erkennen: "Read all about it" von Emeli Sandé ist in der von Anne Hartkamp arrangierten Version deutlich komplexer und schneller als das aus dem Radio bekannte Original. Mit Michael Jackons "Man in the Mirror", "Make you feel my Love" in einer Version von Adele und "We can work it out" von John Lennon erklingen weitere große Songs a-cappella und mit dem typischen roundabout-Sound.

Für anerkennendes Erstaunen auf den Gesichtern im Publikum sorgt dann die täuschend echte Imitation eines sommerlichen Platzregens, die die Sänger mit Schnipsen und dem Schlagen auf die Oberschenkel entstehen lassen. "Sommerregen" von den "Fantastischen Vier" bietet außerdem einigen Mitgliedern des Chores die Möglichkeit, mit Rap-Teilen solistisch aus dem Klangkörper herauszutreten. Mit dem schwungvollen "Sie ist so süß" kommt in der zweiten Hälfte des Konzertes Bewegung auf die Bühne, die sich während einer alten, unbekannten Version des Klassikers "Pata Pata" noch steigert. Die Sänger tanzen im Rhythmus, einzelne Gesänge erheben sich über die bekannte Melodie und das Bild eines afrikanischen Dorffestes entsteht. "Wir haben mit einem Bühnencoach zusammengearbeitet, weil viele unserer Sänger Laien sind und kaum Bühnenerfahrung haben", erzählt Anne Hartkamp.

Zum krönenden Abschluss holt sich roundabout Unterstützung von Ralph Rotzoll am Klavier. Der Lehrer der Musikschule entlockt dem Flügel Jazz- und Blues-Klänge, die den Song "Route 66" von Bobby Troup und ein Medley der schönsten Melodien der Jazz-Legende Edward Ellington bereichern. Mit zwei Zugaben endet ein Abend, der sowohl den Sängern als auch dem Publikum viel Spaß bereitet hat.

Sängerin Joline Bringmann ist zufrieden. Die 26-Jährige ist eines der jüngsten Mitglieder und seit drei Jahren dabei - genau wie ihr Vater und ihre Tante. So wird das Jahreskonzert zum Familientreffen.

 

Jana Frehn

© NGZ-online.de 02.02.2015